Freitag, der 2. Mai 1919

Die Truppen der Regierung machen nun ernst und nehmen München ein. „Seit dem Nachmittag und die ganze Nacht hindurch und nun den Freitag über, vom Gefecht zur Schlacht anwachsend, tobt ununterbrochen der bitterste Kampf, und beinahe pausenlos schüttern die Einschläge der Minen und Granaten und übertönen das wilde Rasseln der Maschinengewehre und den Knall der Schüsse“, beschreibt Victor Klemperer. „Es fließt sehr viel Blut in der inneren Stadt, wo die Spartakisten mit Verzweiflung standhalten, da sie ja von Ergebung nun wohl nichts mehr zu erwarten haben.“ Erneut wird um den Hauptbahnhof gekämpft. Auf der Theresienwiese stürzt ein von der Roten Armee abgeschossenes Flugzeug ab. Neben vergleichsweise wenigen Kämpfern beider Seiten kommen an diesem Tag gut 100 Zivilisten ums Leben.

Gustav Landauer wird in der Wohnung von Else Eisner, der Witwe Kurt Eisners, gefangen genommen und im Gefängnis Stadelheim von Freikorps-Soldaten auf bestialische Weise umgebracht. Außer ihm werden 92 weiter in Stadelheim inhaftierte Spartakisten umgebracht. Im Vorort Gräfelfing trifft es 53 russische Kriegsgefangene, denen vorgeworfen wird, auf Seiten der Räterepublik gekämpft zu haben.

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