Freitag, der 5. Dezember 1919

Die preußische Regierung hebt den am 3. März 1919 verhängten und von links immer wieder heftig angeprangerten Belagerungszustand auf. Damit geht die Entscheidungsgewalt von den militärischen wieder auf die zivilen Stellen über.

 

Im Marloh-Prozess treten schildern ehemalige Angehörige der Volksmarinedivision, wie sie die Verhaftungen und Erschießungen erlebt haben. Es sind auch Angehörige Erschossener sowie ein Matrose, der im Rahmen der Erschießung zunächst für tot liegengelassen wurde, dabei. Übereinstimmend wird erzählt, dass Marloh sich vor allem die Uhren der Verhafteten zeigen ließ und all jene, die eine etwas Wertvollere hatten, erst in einen Extraraum sperren und später erschießen ließ. Der Überlebende berichtet, er sei später verhaftet worden und dabei Reinhard unter die Augen gekommen. „Als ihm ghemeldet wurde, dass ich erschossen werden sollte und nur durch einen Zufall mit dem Leben davongekommen bin, erklärte Oberst Reinhard sofort: ‚Dann müssen Sie den Menschen doch erschießen.‘“

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