Mittwoch, der 19. März 1919

In der Berliner Urania hält der Reiseschriftsteller Armin T. Wegner einen Lichtbildvortrag über den Völkermord an den Armeniern. Wegner war als Sanitäter in den Truppen von Colmar Freiherr von der Goltz Augenzeuge der Grausamkeiten geworden. Er versuchte, die deutsche Regierung, aber auch US-Präsident Wilson zum Einschreiten zu bewegen, dokumentierte das, was er zu sehen bekam, auch auf über 100 Fotos und schmuggelte diese später außer Landes. Den Armeniern kann er damit nicht mehr helfen, doch die Bilder werden später zu den wichtigsten Beweismitteln zählen, dass tatsächlich ein Genozid stattgefunden hat. Wegner protestiert im April 1933 auch direkt bei Hitler gegen die Verfolgung der Juden, kann nach vier Monaten Haft und Folter aber noch nach Italien emigrieren, wo er den Krieg überlebt.

 

In Bayern kommt die neu gewählte Regierung zusammen. An der Sitzung nehmen auch je ein Mitglied der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte teil, obwohl die Rätebewegung der Einberufung weitgehend ablehnend gegenüber steht.

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