Samstag, der 1. November 1919

In Berlin wird ein Kriegsversehrter wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt zu einer Strafe von 20 Mark verurteilt. Während des Prozesses  wird der Verdacht laut, dass der Angeklagte – und andere – mit seiner Bettelei ein äußerst einträgliches Geschäft betreibe. Während sein Anwalt vorbringt, die staatliche Rente für Versehrte sei eine Schmach, urteilt der Anklagevertreter, viele Tausend andere Versehrte seien in der Lage, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Außerdem gäbe es kostenlose Behandlungen.

Die Regierung verschärft die Maßnahmen zur Einstellung Schwerbeschädigter. Statt wie bisher einen Schwerbeschädigten auf 100 Arbeitnehmer müssen die Betriebe nun einen pro 50 Arbeitnehmer einstellen, wobei ab 25 Arbeitern aufgerundet wird.

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