Sonntag, der 27. Oktober 1918

In ihrer Antwort auf die dritte Note aus den USA, erklärt die deutsche Regierung, dass der Systemwechsel im Inneren abgeschlossen sei. „Die Friedensverhandlungen werden von einer Volksregierung geführt, in deren Händen die entscheidenden Machtbefugnisse tatsächlich und verfassungsmäßig ruhen. Ihr sind auch die militärischen Gewalten unterstellt. Die deutsche Regierung sieht nunmehr den Vorschlägen für einen Waffenstillstand entgegen, der einen Frieden der Gerechtigkeit einleitet, wie ihn der Präsident in seinen Kundgebungen gekennzeichnet hat.“

Inzwischen sind in Paris Vertreter der USA und Großbritanniens eingetroffen, um über einen Waffenstillstand zu beraten.

 

In Venetien gelingt es italienischen Truppen, verstärkt durch britische, französische, amerikanische und tschechische Kräfte, die Piave zu überqueren. Denn da auch Österreich-Ungarn keine positiven Reaktionen auf die Bitten um Friedensgespräche vom 15. September und 4. Oktober erhalten hat, geht an dieser Front der Krieg weiter. Doch die ungarische Regierung hat angesichts der hoffnungslosen Situation am 24. Oktober ihre Truppen zurückgerufen und auch einige der anderen k.u.k.-Regimenter verweigern den Kampf. Kaiser Karl I. vertraut Wilhelm II. in einem Brief an, er werde binnen 24 Stunden noch einmal um einen Waffenstillstand ersuchen.

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