Dienstag, der 17. Juni 1919

In Weimar brechen hektische Sitzungen und Tagungen der verschiedenen Gremien und Fraktionen aus. Brockdorff-Rantzau empfiehlt den Vertrag abzulehnen. Doch die Zahl derer, die sich vor den möglichen Konsequenzen, fürchten steigt. Die Regierung hat sich auch ein Votum von OHL-Chef Groener eingeholt, dass Deutschlands angesichts der desolaten Lage des Heeres einem Einmarsch der Siegermächte nichts entgegenzusetzen habe. Damit will man sich auch gegen Vorwürfe von rechts, ohne Not feige nachgegeben zu haben, absichern. Zudem würde, wenn die Siegermächte die Seeblockade aufrecht erhalten, spätestens im Winter eine katastrophale Hungersnot drohen und die noch rund 800.000 deutschen Kriegsgefangenen hätten keinerlei Chance auf eine schnelle Heimkehr.

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