Dienstag, der 29. April 1919

Die deutsche Delegation trifft in Versailles ein, wird jedoch nicht empfangen.

In München werden die Arbeiter aufgefordert, am nächsten Tag bewaffnet in ihren Betrieben zu erscheinen. Rudolf Egelhofer, der Oberkommandierende der Roten Armee, schlägt vor, das Bürgertum der Stadt auf der Theresienwiese zusammenzutreiben und mit der Erschießung aller zu drohen, wenn die Regierungstruppen tatsächlich einmarschieren. Der Antrag wird mit 7 zu 6 Stmmen abgelehnt. In der Haidhauser Schule an der Kirchenstraße werden jedoch Geiseln inhaftiert: der prominente Maler Franz von Stuck, der nachts um zwei aus seinem Haus geholt wird, der Eisner-Täter Anton Arco-Valley und sein behandelnder Arzt Ferdinand Sauerbruch gleich mit. Sie kommen aber bereits am nächsten Tag wieder frei.

 

In Starnberg kommt es bereits zu Kämpfen. Ein württembergischer Kampfverband, die Gruppe Seutter, nimmt mutmaßliche Spartakisten fest und erschießt 27, nach anderen Quellen 37 von ihnen. Unter ihnen ist Sophie Banzer, eine Kunstmalererin, die eine rote Bluse getragen hatte.

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