Mittwoch, der 30. April 1919

München ist noch immer eingekesselt. Doch in der Stadt  wird bekannt, dass die „weißen“ Truppen rund um die Stadt, zahlreiche Gräueltaten verüben. Als Vergeltung lässt der Anführer der „Roten Armee“ in München, Rudolf Egelhofer im Luitpold-Gymnasium zehn Geiseln erschießen, neun Männer und eine Frau. Sieben sind Mitglieder der rechtsextremen Thule-Gesellschaft, zwei gefangene Soldaten der Regierungsarmee. Mehrere davon gehören dem Adel an wie Friedrich von Seydlitz und Gustav von Thurn und Taxis. Die 33jährige Haila Gräfin von Westarp ist eine Nichte von Generalleutnant von Oven, der die Truppen rund um München befehligt. Mit dabei ist aber auch der 62jährige Kunstprofessor Ernst Berger, der inhaftiert worden war, weil er ein Plakat mit einer Kundgebung der Räteregierung heruntergerissen hatte.

Mindestens zwei der Opfer werden vor ihrem Tod brutal misshandelt. Andererseits wird allen die Gelegenheit gegeben die versammelte Menge um Gnade zu bitten. Zwei der Festgenommenen tun das erfolgreich. Auch die Gräfin versucht es, was die Umstehenden extrem polarisiert. Während die einen vehement dagegen sind eine Frau zu erschießen, fordern andere um so lautstarker den Tod der „Hure“. Einen Versuch, die Erschießungen zu vertuschen gibt es nicht. Im Gegenteil: Alle Todeskandidaten dürfen Abschiedsbriefe schreiben.

 

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