Donnerstag, der 10. April 1919

In München werden Revolutionstribunale eingestzt, die jedoch entgegen ihrem martialischen Namen weder Todesurteile, noch sonstige drastische Strafen verhängen. Über die einzige Frau unter den 28 Richtern, die USPD-Politikerin Hedwig Kämpfer, schrieb die Feministin Lida Gustava Heymann: „Niemals erlebte ich, dass ein Mann selbst bei bestem Willen und Bemühen zustande brachte, was einer Frau, Hedwig Kämpfer beim Revolutionstribunal gelang … Ihre Fragestellung war einfach, natürlich, führte von Tatsache zu Tatsache, bis das Eingeständnis unvermeidbar geworden war, ihr psychologisches Einfühlungsvermögen arbeitete untrüglich. Der Abzurteilende war für sie, was für den Musiker sein Instrument, das er meisterhaft zu spielen versteht, ihm die feinsten Töne entlockt.“

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