Mittwoch, der 9. April 1919

Die in Bamberg sitzende bayerische Regierung lässt die Zugverbindungen und damit den Nachschub an Lebensmitteln und Kohlen nach München und Augsburg stoppen. In München beginnt die Räteregierung mit der Aufstellung einer Roten Armee. Außerdem setzt sie ihren „Außenminister“ Franz Lipp ab, nachdem er der Schweiz den Krieg erklärt hat, weil sie ihm keine Lokomotiven leihen wollte, und plant, ihn in eine Heilanstalt für geistig Kranke einweisen zu lassen. Außerdem wird darüber diskutiert, die Führer der Kommunisten verhaften zu lassen. Diese erklärt ihrerseits den Zentralrat für abgesetzt, ruft sich zum Träger der politischen Gewalt aus und fordert die Arbeiter zu einem Generalstreik auf.

 

In Magdeburg hat der Zentrale Soldatenrat des dort stationierten IV., XVI., und XXI. Armee-Korps versucht, seine Offiziere abzusetzen und eine Räterepublik zu gründen. Es ist zu Generalstreik und zu Verhaftungen von Politikern und Militärs gekommen. Die Reichsregierung hat den Soldatenrat ultimativ aufgefordert, seine Gefangenen zu entlassen. An diesem Morgen rückt Generalmajor Maercker mit seinen Landesjägern in die Stadt ein. Bei den Kämpfen kommt es zu sieben Toten auf Seiten der Revolutionäre.

 

Dafür rufen nun in Braunschweig die Spartakisten den Generalstreik aus, erklären die Reichsregierung für abgesetzt und proklamieren den Anschluss an die Sowjetunion und die Errichtung einer Räteherrschaft in ganz Deutschland. Der Streik stürzt den Eisenbahnverkehr im ganzen Land ins Chaos. Die Braunschweiger Bürgerschaft tritt in einen Gegenstreik.

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