Freitag, der 29. November 1918

Die Regierung nennt endlich einen Termin für die von vielen Seiten eindringlich geforderten Wahlen. Am 16. Februar 1919 soll eine verfassungsgebende Nationalversammlung gewählt werden – falls die Reichsversammlung der Arbeiter- und Soldatenräte, die für den 16. Dezember angesetzt ist, ihre Zustimmung gibt.

Immer wieder wird auch über Beginn, Ort und Procedere der Friedenskonferenz spekuliert. Die französische Zeitung Matin meldet, dass es keine Teilnahme von Siegern und Besiegten geben werde. „Deutschland werde auf der Anklagebank sitzen und keine beratende Stimme haben. Frankreich und seine Verbündeten würden ihm den Frieden diktiere. Das Gleiche gelte für Bulgarien und die Türkei. … Der unsichere staatliche Zustand Deutschlands zwinge jedoch die Alliierten, besondere Maßnahmen zu treffen.“

Der Schweizerische Preß-Telegraph meldet, dass die Alliierten nur mit einer gewählten deutschen Regierung verhandeln würden, nicht mit der derzeitigen Revolutionsregierung. Würde sie aber ordnungsgemäß gewählt, würde man auch mit einer sozialistischen Regierung Liebknecht verhandeln.

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