Mittwoch, der 18. Februar 1920

Neben vielen anderen Lebensmitteln ist auch Seefisch in Deutschland knapp. Die Fischhändler aus Geestemünde, einem Zentrum der deutschen Hochseefischerei, werden mit Briefen, Telegrammen und auch im direkten Kontakt von potentiellen Abnehmern aus ganz Deutschland gedrängt mehr zu liefern. Sie erklären, dass die Kohlezuteilungen so knapp seien, dass viele Dampfer die Hälfte der Zeit im Hafen verbringen müssten. Auch sei die Kohle so schlecht, dass erheblich mehr Kohle für die gleichen Fangrouten benötigt werde. Und schließlich herrsche seit Anfang Dezember so stürmisches Wetter, dass die durchschnittlichen Fangergebnisse einer Fahrt von durchschnittlich gut 400 auf 50 bis 150 Zentner Fisch heruntergangen seien. Gerade rund um Island, wo es im Gegensatz zur Nordsee keine Minengefahr gebe, sei es extrem stürmisch gewesen, so dass die Erträge teils nicht einmal mehr die Betriebskosten deckten.

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