Sonntag, der 28. März 1920

Im Ruhrgebiet dauern die Kämpfe zwischen Roter Ruhr Armee und Freikorps an, ebenso die anarchistischen Zustände in Duisburg. Der neue Reichskanzler Hermann Müller stellt deshalb ein neues Ultimatum, die Streiks zu beenden und die Rote Armee aufzulösen. Bis Dienstag, den 30. März 12 Uhr mittags sollen alle Waffen abgegeben werden. Werde dies nicht erfüllt, bekomme der regionale Inhaber der staatlichen Gewalt, „die Freiheit des Handelns zur vollen Wiederherstellung gesetzmäßiger Zustände“. Armeekommandant Oskar von Watters nimmt sich diese Freiheit sofort und formuliert die Bedingungen zur Entwaffnung der Roten Ruhrarmee derart, dass sie gar nicht umsetzbar sind. Dabei ist eigentlich nicht er der regionale Verantwortliche, sondern Reichskommissar Carl Severing. Und zu seinen Zuständigkeiten gehört auch, Maßnahmen gegen jeden einzuleiten, der für den Kapp-Putsch aktiv geworden ist. In der liberalen Presse wird deshalb in erster Linie die Ablösung von Watters erwartet. Doch Severing fürchtet unhaltbare Zustände, wenn er den teils noch reaktionäreren Truppen ihren Vorgesetzten nimmt.

Währenddessen wird vor allem um Wesel seit Tagen heftig gekämpft.

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.