Dienstag, der 10. Februar 1920

In Schleswig kommt es zur ersten Volksabstimmung bezüglich der künftigen Staatszugehörigkeit. Die Wahlbeteiligung ist hoch, liegt fast überall über 90 Prozent. Trotz Regenwetter ist über all geflaggt. In den Städten Tondern, Sonderburg und Apenrade überwiegend deutsch – oft das alte schwarz-weiß-rot – in Hadersleben dänisch. Doch das Bild täuscht. Zwar votiert in den drei Städten die überwiegende Mehrheit für einen Verbleib bei Deutschland, doch auf dem Land rund um Apenrade und Sonderburg sieht es ganz anders aus. Nur wenige Landkreise ganz im Süden wählen deutsch, die anderen sowie der ganze Kreis Hadersleben dänisch. Insgesamt sprachen sich aber fast 75 Prozent der Wahlberechtigten für Dänemark aus.

Die deutsche Regierung protestiert gegen die Abstimmung und verlangt, dass ein Streifen von 5 bis 13 Kilometern Breite im Süden es Abstimmungsgebiets, der vor allem Stadt und Landkreis Tondern einschließt und in dem vorwiegend für Deutschland votiert wurde, gemäß dem Selbstbestimmungsrecht der Völker Deutschland zugeschlagen werden muss.

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