November 1918

„Weihnachten sind wir wieder zuhause“, versicherten die Regierenden den Soldaten, die Soldaten ihren Familie, als sie Anfang August 1914 in den Ersten Weltkrieg zogen. Daraus wurde bekanntlich nichts. Dabei brach sich die Erkenntnis, dass dieser Krieg nicht mehr zu gewinnen war, schon im November 1914 Bahn. Trotzdem sollte es noch vier lange und blutige Jahre dauern, bis er endlich beendet werden konnte. Und auch dann wurde die Chance, einen wirklich dauerhaften Frieden zu schließen, vertan.

 

Über die Frage, warum das so war und wer daran die Schuld trägt, wird seit jeher erbittert gestritten. Wenn ich im Folgenden das Geschehen von damals tageweise darstelle, dann liegt mir vor allem daran, Verständnis dafür zu wecken, wie vielschichtig und verfahren die Lage war und wie extremst schwierig jeder Versuch einer Lösung. Großen Raum wird dabei die Berichterstattung der Zeitungen einnehmen, die ich teilweise auch über Verlinkung direkt zugänglich mache. Denn die unverfälschte Sicht von damals ist gerade bei einem Ereignis erhellend, dass heute meist von seinem Ende, seinem Scheitern, her betrachtet und ergründet wird. Auch kommt man nur so wirklich, dem „Krieg der Narrative“ auf die Spur. Denn wichtiger als das, was tatsächlich geschah, war auch schon damals oft, wer seine Version der Wahrheit durchsetzen konnte.

 

Eines dieser Narrativ besagt, dass Dreh- und Angelpunkt der Ereignisse die sogenannte Novemberrevolution von 1918 war. Aber obwohl ich den Titel „November 1918“ in Analogie zum „Juli 1914“ gewählt habe, möchte ich schon einmal klarstellen: Sie war es nicht!

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