Sonntag, der 26. Januar 1919

Die Beteiligung an der Preußischen Landtagswahl ist nicht so gut wie bei den Wahlen zur Verfassungsgebenden Nationalversammlung. Nur etwa 74 Prozent der Wahlberechtigten geben diesmal ihre Stimme ab. Wieder gewinnt die SPD mit 36,38 Prozent der Stimmen. Es folgen das in der katholischen Rheinprovinz übermächtige Zentrum mit 22,22 und die Deutsche Demokratisch epartei mit 16,2 Prozent. Abgeschlagen sind wiederum Deutschnationale (11,22 Prozent), USPD (7,42 Prozent), Nationalliberale (5,69 Prozent), Hannoveraner (0,49 Prozent) und die Schleswig-Holsteinische Bauernpartei (0,36 Prozent).

In Hessen bekommt die SPD sogar 44,5 Prozent der Stimmen. Es folgen DDP mit 18,9 und Zentrum mit 17, 6 Prozent der Stimmen. Die Nationalliberalen bekommen vergleichsweise hohe 10,1 Prozent (was gegenüber 1912 trotzdem ein Verlust von 7,1 Prozent darstellt) und liegen damit vor den Deutschnationalen mit 7,4 Prozent. Schlusslicht ist die USPD, deren 1,5 Prozent für nur ein Mandat reichen.

In Mecklenburg-Schwerin siegt die SPD noch einmal deutlicher mit 47,89 Prozent vor der DDP mit 27,25 Prozent. Das Zentrum gibt es hier wegen des eklatanten Mangels an katholischen Wähler nicht, dafür sind die ostelbischen Junker stark im Land vertreten und machen die Deutschnationalen mit 13,11 Prozent zur dritten Kraft. Es folgen der Mecklenburgische Dorfbund mit 5,10, die Nationalliberalen mit 4,33 und eine regionale Wirtschaftsparei mit 2,31 Prozent.

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