Anna Katharina zu Handrup, gen. Wernke

(geb. 6. Juni 1695) heiratete 1714 Johan Pöppelmann. Ihre Eltern waren Berend zu Handorf (geb. 1. März 1676 in Handorf, gest. vor 1737) und Anna Katharina Böcker (gest. nach 1737), die am 1. Oktober 1697 geheiratet hatten. Sie hatte noch zwei jüngere Schwestern und einen Bruder namens Werner (1708 – 14. November 1737). Dessen Mutter ist allerdings als Anna Catharina Escherhaus im Kirchbuch eingetragen. Entweder ist es ein Fehler oder Berndt Werneke zu Handrup heiratete zweimal und es war die zweite Anna Katharina, die noch mindestens bis 1737 lebte.

Berend zu Handorf war der Sohn von Werneke zu Handorf (1642-22. März 1732) und Margarete Brickwede aus Grandorf, die 1667 geheiratet hatten. Deren weiteren Kinder waren: Herman Jacob, Konrad (Zwillinge), Johannes, Herman Berend (ebenfalls Zwillinge), Heinrich, Werneke und Anna Katharina (geb. 1677). Obwohl von seinen älteren Brüder zumindest Johannes das Erwachsenenalter erreichte, erbte Berend als jüngster den Hof. Diese ansonsten unübliche Praxis ist aber auf dem Wernke-Hof für die drei Generationen vorher ebenfalls belegt.

Werneke war der Sohn von Wernke to Handorp und Heimbke Weglage aus Helle, die um 1625 geheiratet hatten. Er hatte mindestens einen älteren Bruder und vier Schwestern, die das Erwachsenenalter erreichten. Er betrieb nicht nur Landwirtschaft, sondern hatte auch eine Lizenz zum Bierbrauen.

Wernke war der Sohn von Hinderich Johan Johanning, Colon zu Handorp, und Katharina tho Handorp, die 1589 oder kurz zuvor geheiratet haben müssen. Er hatte sechs ältere Geschwister, darunter zwei Brüder namens Johann und Heinrich, die laut einem Personenschatzregister aus dem Jahr 1649 mit ihm auf dem Hof lebten.

Katharina war die Tochter von Johann tho Handorpe und Metha Meyer zu Nordhofe, die 1565 geheiratet hatten und mindestens bis 1601 lebten. Sie hatte eine ältere Schwester namens Grethe, die auf den Hof Gramke geheiratet hatte. Diese Generation war wohl die erste, die protestantisch war.

Ein Viehschatzregister aus dem Jahr 1550 verrät, dass dieser Johann oder sein gleichnamiger Vorgänger 4 Pferde, 12 Kühe, 12 Weiderinder, 8 Schweine und 38 Schafe besaß. Acht Jahre zuvor wurde sein ganzer Besitz in einem Türkenschatzregister mit 50 Gulden veranschlagt. Das hatte zur Folge, dass er 0,5 Prozent – 5 Schillinge – für den Krieg gegen Sultan Suleiman den Prächtigen zu zahlen hatte, der das Heilige Römische Reich bedrohte.

Zuvor wird in einem Personenschatzregister des Osnabrücker Bistums aus dem Jahr 1512 ein Willeke to Handorpe erwähnt, der mit fünf anderen Personen über 12 Jahren (denn nur die waren steuerlich relevant) auf der Hofstelle lebte. Ein Viehschatzregister aus dem Jahr 1490 verrät, dass ein Willeke oder Wibbeke für seinen Viehbestand – 4 Pferde, 6 Kühe, 5 Weiderinder, 10 Schweine und 44 Schafe – eine Mark, vier Schilling und 4 Pfennige an Abgaben zu entrichten hatte. 1449 musste dann Wibbeke to Handorpe einen Malter (ungefähr 300 Liter) Roggen, zwei Scheffel (ein Scheffel waren ungefähr 25 Liter) Hafer sowie sowohl im Herbst wie auch zu Lichtmess eine Abgabe von einem Schilling und 6 Pfennigen leisten. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1240. In einem Tafelgutregister des Bistums Osnabrück wurde festgehalten, dass Johan to Hondorp 20 Scheffel Roggen, einen Widder, ein Huhn und 2 Denare für Wein an Abgaben zu leisten hat.

Laut dem Heimatforscher Ernst Böhm wurde Handorf Mitte des ersten Jahrtausends von Sachsen gegründet und zwar wie alle Orte, die auf -thorpe/dorf enden als Außenposten oder Vorwerk eines Adelssitzes. Dabei war Honthorpe der Ort auf der Höhe, Holthorpe der im Tal. Als Halberbe ist der Hof Wernke dabei jüngeren Datums als die drei Handorfer Vollerben Nienkröger, Annen und Arens. Nach Böhm wurde er wohl noch in sächsischer Zeit, also vor der fränkischen Eroberung durch Karl den Großen Ende des 8. Jahrhunderts, auf dem Grund des Hofes Nienkröger errichtet und mit neugerodetem Land ausgestattet worden.

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