Louis Pöppelmann

(9. März 1835 in Dinklage als Ludwig Arnold – gest. 10. April 1896 in Münster), war der älteste Sohn Johann Arnold Lambert Pöppelmann. Er galt schon in jungen Jahren als außergewöhnlich begabt, vor allem, was das Gedächtnis betraf. Seine Brüder stellten ihn immer wieder auf die Probe, indem sie ihn klassische Texte wie Teile aus der Odyssee oder Reden Ciceros einmal durchlesen ließen, die er dann fehlerfrei wiederholte. In seiner Freizeit soll er sich am liebsten mit seinen Büchern auf einen Hochsitz auf einer alten Kastanie auf Gut Lethe zurückgezogen haben, um Ruhe vor seinen jüngeren Geschwistern zu haben. Nach seiner Gymnasialzeit auf dem Collegium Borromaeum in Münster, studierte er in Münster, Bonn, Innsbruck und Breslau mit Auszeichnung Altphilologie. Er promovierte am 16. August 1858 in Breslau zum Dr. phil. Danach volontierte er kurz in Oppeln und Köln, bevor er 1862 als ordentlicher Lehrer nach Siegburg kam, wo er neun Jahre blieb. Seine Fächer waren Deutsch, Geschichte, Geographie, Latein und Griechisch. Später arbeitete er in Andernach, Sigmaringen, Emmerich, Münstereifel, Trier und wohl auch Münster. Außerdem verfasste er die Bücher De Italico itinere Johannis Lucimburgensis Bohemiae regis (1858), Brasidas der Lakadaimonier (Siegburg 1863), Die Annexion des Dauphiné an Frankreich im Jahre 1349 (Siegburg, 1866), Johann von Böhmen in Italien 1330-1333 (1865 – 1866), De Agide Lacedaemoniorum rege, cui id nomen fuit Quarut salutem recpublicae in deterius mutatae invenerit commentariolum scripsit (Siegburg 1870) und Bemerkungen zur Dillenburger Horaz-Ausgabe letzter Hand (1884/85 Bonn). 1894 musste er wegen psychischer Probleme in den vorzeitigen Ruhestand gehen und starb zwei Jahre später in geistiger Umnachtung. Bei seinen Schülern war er aber wohl sehr beliebt gewesen, jedenfalls erhielt mein Urgroßvater sehr enthusiastische Briefe von einem seiner ehemaligen Schüler.

Louis heiratete am 28. Mai 1863 in Siegburg

(Maria) Louise Cöln

(1838 in Siegburg  – 22. Mai 1899 in Münster/St. Lamberti im Alter von 50 Jahren), die Tochter von Anton Coeln und Elisabeth Gerlach, (Trauzeugen: Franz Josef Gerlach, Hermann Arnold Pöppelmann). Die Ehe soll laut seinem ehemaligen Schüler sehr harmonisch gewesen sein.


Kinder:
  • Hubert Anton Albrecht Pöppelmann

    (geb. 2. Mai 1864 in Siegburg, Paten: Anton Coeln, Theresia Gerlach, geb. Pöppelmann, gest. 14. September 1879 in Bad Münstereifel)

  • Maria Theresia Johanna Hedwig Pöppelmann

    (25. Juni 1865 – 31. August 1869 in Siegburg, Paten: Theresia Gerlach, Kaplan Theodor Linnemann)

  • Anna Maria Franziska Melania Pöppelmann

    (23. November 1867 – 9. September 1869 in Siegburg, Paten: Anna Maria Brigitte Pöppelmann, Franz Josef Gerlach) 

  • (Hubert Heinrich) Richard Pöppelmann

    (4. Dezember 1869 in Siegburg – 12. April 1896 in Münster/St. Ludgeri, Paten: Heinrich Josef Gerlach, Bertha Arnold). Er war Kaufmann und starb an Schwindsucht.

  • (Hubert Arnold Julius) Otto Pöppelmann

    (12. Januar 1873 in Sigmaringen – 20. September 1900 in Münster/St. Ludgeri) Er war Leutnant in einem Infanterie-Regiment in Saarbrücken, trat jedoch aus oder wurde dienstunfähig. Er starb an Schwindsucht.

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