Elisabeth Holtgräve

(26. Oktober 1822 in Westkirchen – 31. Januar 1907 nach langer Krankheit) war die Frau von Johann Hermann Wegmann. Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete sie Ignatz Schulze Bockholt, mit dem sie drei Kinder hatte: Ferdinand, der nach einem Tritt eines Pferdes in die Seite dahinsiechte und schließlich starb, Theresia, die das höhere Lehramtsexamen machte und dann in den Orden der Schwestern der göttlichen Vorsehung eintrat und in Texas starb, und Franziska, die Louis Zumloh auf Lohfeld heiratete, der in der Nähe des Wegmann-Hofes lebte.

Elisabeths Eltern waren Ferdinand Clemens Holtgräve (27. Juli 1778 – 23. Juli 1823 an Brustfieber) und Anna Maria Elisabeth Schulte Boxel. (20. März 1784 – 31. Oktober 1735 an Masern). Das Ehepaar heiratete am 25. Oktober 1809 in Westkirchen. Trauzeugen waren Johann Theodor Holtgräve und Gerhard Schulte Boxel. Außer Elisabeth hatte das Paar noch folgende Kinder: Johann Theodor (geb. 1810 in Telgte, wo seine Mutter zur Wallfahrt war, heiratete 1853 die 18jährige Maria Theresia Everinghoff,  9 Söhne, 3 Töchter, gest. 5. November 1895), Johann Gerhard (geb. 1811, Ackerknecht, wanderte 1847 nach Nordamerika aus), Laurentius (geb. 1815),  zwei totgeborene Söhne (1816 und 1818), Maria Katharina (geb. 1819) und Bernhard (geb. 1820). Nach Ferdinands Tod heiratete seine Witwe am 16. November desselben Jahres den elf Jahre jüngeren Johann Henrich Joseph Everinghoff, der den Namen Holtgräve annahm (gest. 1866). Sie hatten eine Tochter namens Maria Theresia (1824-1836), die an Gehirnentzündung starb.

Ferdinand Holtgräve (geb. 27. 7. 1778) war ein Sohn von Theodor Hermann Linnemann (geb. am 15. Januar 1739) und Maria Catharina Holtgräve (24. August 1746 – ,23. März 1809 an Faulfieber), die am 8. August 1774 heirateten. Seine Geschwister waren: Joseph (geb. 1776), Maria Elisabeth (geb. 1777), Theodor (geb. 1781), Laurenz Benedikt (1783 – 1849), Maria Katharina (geb. 1785), Maria Gertrud (geb. 1787) und Theodor Hermann (geb. 1789).

Maria Catharina Holtgräve war die Tochter von Ferdinand Recklingloh und Elisabeth Holtgräve, (um 1708 – 17. März 1783), die am 17. November 1727 in Westkirchen heirateten (Trauzeugen: Hermann Beckmann, Johann Recklingloh). Da ihr Mann ihren Namen annahm, hat sie wohl den Holtgräve-Hof übernommen, was verwundert, da sie 8 ältere Geschwister hatte: Anna Gertrud (geb. 4. Dezember 1728), Georg Henrich (geb. 8. September 1731), Gerhard Henrich (geb. 20. Januar 1733), Ferdinand Clemens (geb. 7. März 1735), Anna Maria (1737-1747), Anna Maria Gertrud (geb. 14. Februar 1739), Laurenz Benedikt (18. Juli 1741 – 10. April 1747) und Catharina Elisabeth (geb. 2. Juli 1744), dazu kam die jüngere Schwester Maria Theodora Elisabeth (geb. 28. Juni 1749, Patin: illustrissima et gratiosa Domicella Maria Theodora Elisabeth de Tribbe). In einer Volkserhebung von 1749 sind aber nur noch Anna Maria, Ferdinand, Gertrud, Maria Katharina und Maria Theodora aufgeführt, was bedeutet, dass die übrigen Geschwister entweder schon gestorben oder aber außer Haus gewesen sind. Katharinas Bruder Ferdinand heiratete vermutlich eine Erbin namens Margaretha Weppelmann und übernahm deren Hof. Jedenfalls war ein Ferdinand Clemens Holtgräve-Weppelmann der Taufpate von Maria Katharinas gleichnamigem Sohn war.

Über die Herkunft von Elisabeth Holtgräve habe ich keine sichere Informationen. Eine handgeschriebene Aufstellung in Familienbesitz listet als Generation zuvor Albert Holtgräve (geb. 24. August 1677) auf, der mit Gertrud Kombrink verheiratet war (vermutlich am 17. Mai 1678 als Tochter von Jorgen und Gertrud Kombrinck geboren) und folgende Kinder hatte: Georg (geb. 13. September 1705), Maria Catharina (geb. 28. August 1713), Anna Gertrud (geb. 6. Juli 1716), Anna Maria (geb. 24. Dezember 1718) und Bernhard. ( geb. 23. August 1722, Paten: Bernard Kombrinck, Anna Holtgreve) Eine Anna Elisabeth allerdings ist nicht darunter. Außerdem heißt der Vater in den Kirchenbüchern nur beim ersten Kind Albert, danach Adolph. Ob es sich um einen zweiten Mann handelt ist unklar, da in den Kirchenbüchern keine der möglichen Heiraten zu finden ist. 

Albert war der Sohn von Albert Holtgräve war der Sohn von Johann Holtgräve und Catharina. Seine Geschwister waren: Anna (geb. 7. April 1675, Mutter: Anna), Gertrud (geb. 17. September 1684, Mutter Elisabeth), Margaretha (geb. 20. August 1690), die Zwillinge Gerhard Heinrich (geb. 25 Juli 1694) und Johan (geb. 25. Juli 1694, nicht auf der Liste, nur im Kirchenbuch) sowie eine am 15. September 1697 geborene Tochter. Im Kirchbuch ist vermerkt, Johann habe 1675 in Baldrup geheiratet, das ich nicht identifizieren konnte.

Johann war vermutlich ein Sohn von Rotger Holtgräve (1620-1690).  Weitere Holtgreves sind in den Taufregistern von Westkirchen, die 1648 beginnen, nicht verzeichnet, sehr wohl aber kommen in den Trau- und Sterberegistern Familienmitglieder vor, die nicht unter den Kindern Johans und Albert/Adolphs zu finden sind, weswegen ich von verschollenen Kirchenbüchern ausgehe. Weiter denke ich, dass die um 1708 geborene Elisabeth keine Tochter Alberts/Adolphs war, sondern einem anderen (älteren) Familienzweig entstammte. Ein Blick auf die Patenschaften legt nahe, dass sie zwei (jüngere) Schwestern namens Anna Catharina, verh. Haggemeier und Anna Maria, verh. Diekmann hatte. Auf jeden Fall war sie die Hoferbin. In einer Volkserhebung von 1749 (bei der sie 41 Jahre ist) taucht ein Knecht namens Bernhard Holtgräve auf ihrem Hof auf. Möglicherweise handelt es sich dabei um den jüngeren Sohn von Adolph.

Der Holtgräve-Hof lag im Süden von Westkirchen, das heute zu Ennigerloh gehört, in der Bauernschaft Voßmar. Die Inhaber waren erst dem Freistuhl Hohenhorst, dann dem Amtshaus von Sassenberg abgabepflichtig. Sie hatten diesem jährlich 4 Fuder Deichholz zu liefern und alle sieben Jahre ein Pferd zum Abholen der Mühlsteine für die Emsmühle zu stellen oder mussten diese Pflicht für 2 Schilling ablösen. Namentlich taucht 1337 ein Hinricus Holtgreven in einer Urkunde auf.

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